Aufnahmekriterien - Indikationskriterien

Indikationskriterien für die stationäre Krankenhausbehandlung in der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie

Die Psychosomatische Medizin und Psychotherapie hat ihren Schwerpunkt in der ambulanten Psychotherapeutischen Behandlung. Sie hat jedoch, differenzierter als andere medizinische Disziplinen, einen Indikationskatalog entwickelt, der nicht nur diagnostische Kriterien für eine stationäre Behandlung berücksichtigt, sondern auch Krankheitsschwere, Persönlichkeitsstruktur, Therapieziele und Therapieprozess. So können die folgenden Kriterien maßgeblich die Notwendigkeit einer stationären psychosomatischen Krankenhausbehandlung anzeigen.

  1. Art (Diagnose) und Schweregrad der Störung
  2. Versagen ambulanter psychotherapeutischer Vorbehandlungen oder auch Fehlen ambulanter Psychotherapie als Alternativen
  3. Therapieanbahnung ist stationär erforderlich, wenn der Patient aus in der Krankheit liegenden Gründen ambulante Psychotherapie als die eigentlich adäquate Versorgungsform noch nicht nutzen kann.
  4. Die Herausnahme aus dem pathogenen Milieu und dem symptomfördernden Kontext wird erforderlich. Der Patient bedarf der therapeutischen Gemeinschaft als Wirkfaktor.
  5. Erfordernis eines multimodalen und interdisziplinären stationären Therapieangebotes hinsichtlich Struktur, Frequenz und Dichte der Behandlung in einem geschützten Rahmen unter ständiger ärztlicher Überwachung.
  6. Mehrfache psychosoziale Dekompensation des Patienten, krisenhafte Zuspitzung und konfliktbedingte Einschränkung der strukturierten Lebensführung erfordern stationäre Behandlung.
  7. Erhebliche somatische und/oder psychische Comorbiditäten liegen vor.
  8. Die Therapie erfordert aufdeckende, konfrontative Elemente, die nur im stationären Setting dosierbar sind.

Die Maßnahmen des Krankenhauses sind primär auf Heilung und Linderung ausgerichtet. Das spezifisch integrative stationäre Setting auf einer psychosomatischen Station, insbesondere mit gruppentherapeutischen Elementen, erscheint erfolgversprechend. Die Konfliktdynamik ist im Zusammenspiel mit Konflikten und strukturellen Fähigkeiten so fokussierbar, dass eine Bearbeitung im reflektierten Mehrpersonen-Interaktionsprozess erfolgversprechend ist.

Der Behandlungsbedarf für das Krankenhaus ergibt sich somit aus den unterscheidbaren Therapiezielen und –methoden. Das Setting des Krankenhauses Lahnhöhe ist auf eine durchschnittliche Behandlungsdauer von 4 – 5 Wochen ausgerichtet!

Sie können die Indikationskriterien (PDF) auch hier laden.