Die maßgebliche Einweisungsdiagnose entstammt dem Indikationsspektrum der F-Diagnosen der ICD 10 entsprechend dem stationären psychosomatischen, somatopsychischen bzw. psychotherapeutischen Behandlungsbedarf. Somatische Krankheitsbilder mit relevantem psychotherapeutischem Mitbehandlungsbedarf werden gemäß ICD F 54 + aufgenommen.
Im Allgemeinen sind zwei F-Diagnosen auf der Einweisung erwünscht.
1.) Als alleinige Diagnose reichen folgende Diagnosen aus:
F32.2 Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome
F33.2 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode ohne
psychotische Symptome
F41.0 Panikstörung
F41.1 Generalisierte Angststörung
F43.1 PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)
F45.0 Somatisierungsstörung
F45.41 Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren
Einzelfallentscheidung je nach Krankheitsbild:
F42.0 Vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang
F42.1 Vorwiegend Zwangshandlungen [Zwangsrituale]
F42.2 Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt
F60.x (alle Persönlichkeitsstörungen)
F61.0 Kombinierte Persönlichkeitsstörungen
F62.0 Andauernde Persönlichkeitsveränderungen
2.) Folgende Diagnosen können als Hauptdiagnose verwendet werden, bedürfen jedoch der Ergänzung von weiteren F-Diagnosen als Nebendiagnosen:
F32.1 Mittelgradige depressive Episode
F33.1 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode
F45.30 Somatoforme autonome Funktionsstörung: Herz und Kreislaufsystem
F45.31 Somatoforme autonome Funktionsstörung: Oberes Verdauungssystem
F45.32 Somatoforme autonome Funktionsstörung: Unteres Verdauungssystem
F45.33 Somatoforme autonome Funktionsstörung: Atmungssystem
F45.34 Somatoforme autonome Funktionsstörung: Urogenitalsystem
F45.37 Somatoforme autonome Funktionsstörung: Mehrere Organe und Systeme
F50.0 Anorexia nervosa
F50.1 Atypische Anorexia nervosa
3.) Folgende Diagnosen können NICHT alleine stehen, kommen aber als Zweitdiagnose in Frage:
F34.0 Zyklothymie
F34.1 Dysthymie
F40.0 Agoraphobie
F40.00 Agoraphobie ohne Angabe einer Panikstörung
F40.01 Agoraphobie mit Panikstörung
F40.1 Soziale Phobien
F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien
F44.0 Dissoziative Amnesie
F44.1 Dissoziative Fugue
F44.2 Dissoziative Stupor
F44.3 Trance- und Besessenheitszustände
F44.4 Dissoziative Bewegungsstörung
F44.6 Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen
F45.1 Undifferenzierte Somatisierungsstörung
F45.2 Hypochondrische Störung
F45.40 Anhaltende somatoforme Schmerzstörung
F48.0 Neurasthenie
F50.2 Bulimia nervosa
F50.3 Atypische Bulimia nervosa
F50.4 Essattacken bei anderen psychischen Störungen (psychogene Essattacken)
F51.0 Nicht organische Insomnie
F52.x Nicht organische sexuelle Funktionsstörungen
F54 Psychologische Faktoren bei anderenorts klassifizierten Krankheiten in
Kombination mit einer ICD-Diagnose für somatische Grunderkrankung
F64.x Störung der Geschlechtsidentität
F90.0 Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung
F31.3 oder F31.4, bipolare affektive Störung, gegenwärtig mittelschwere oder schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome, darf als Nebendiagnose akzeptiert werden, (wenn es in den letzten 12 Monaten keine manische Episode gab).
Indikationen für körperliche Erkrankungen
Psychisch beeinflussbare körperliche Erkrankungen wie F54 +
Neurodermitis
Psoriasis
Psychisch beeinflussbare Allergien
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn,
Colitis ulcerosa)
Ulcus ventriculi et duodeni
Migräne, Psychosomatischer Kopfschmerz
Psychosomatische Rücken- und Gelenkschmerzen
FMS, CFS
Tinnitus
Essentielle Hypertonie
Hyperthyreose
Unterstützung bei der psychischen Verarbeitung schwerer oder
langwieriger Erkrankungen mit seelischen Auswirkungen wie
beispielsweise MS, Krebserkrankungen, Diabetes mellitus,
chronisches Gelenkrheuma
Kontraindikationen
Folgende Diagnosen können NICHT akzeptiert werden:
F33.4 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig remittiert
F41.2 Angst und depressive Störung, gemischt
F41.3 Andere gemischte Angststörung
F43.0 Akute Belastungsreaktion (wegen zeitlicher Begrenzung von 24 Stunden)
F43.2 Anpassungsstörung
Fxx.8 Diagnosen, die mit „sonstige“ anfangen, wie zum Beispiel:
F45.8 Sonstige somatoforme Störung
Fxx.9 Diagnosen, die „nicht näher bezeichnet“ sind, wie zum Beispiel:
F43.9 Reaktion auf schwere Belastung, nicht näher bezeichnet
Ausgeschlossen sind die Störungsgruppen mit vorwiegend typisch psychiatrischem Behandlungsbedarf, da sind F0 (organisch-psychische Störungen durch psychotrope Substanzen), F20 (Schizophrenie), F30 (manische Episode), F31 (aktive bipolare Störungen), F53 (psychische Störungen im Wochenbett).
Patienten mit sehr hilfsbedürftiger körperlicher Behinderung Pflegebedürftigkeit (Pflegegutachten) sollten über ihre einweisenden Ärzte im Vorfeld Kontakt mit uns aufnehmen.
Von Patienten/-innen mit Essstörungen erwarten wir ein Gewicht, das einem BMI (Body-Maß-Index) von mindestens 16 entspricht. Bei Unterschreiten des Mindestgewichtes wird die Therapie ggf. unterbrochen bzw. beendet.
Besonderheiten
Wenn eine AU länger als 8 Wochen beträgt, wird der folgende Vermerk auf der Einweisung zusätzlich benötigt:
Gegebenenfalls: PatientIn ist derzeit nicht Reha-fähig
oder
Gegebenenfalls: PatientIn muss vor Antritt einer Reha-Maßnahme dringend stationär stabilisiert werden.
Bitte ergänzen Sie auf Ihrer Einweisung unabhängig von den oberen Diagnosen gerne noch weitere relevante Erkrankungen des Patienten/der Patientin.