Status

Aus der „überregionalen Klinik für ganzheitlichen Heilkunde“ wurde das „überregionale Zentrum für psychosomatische Medizin und ganzheitliche Heilkunde“ – Das Krankenhaus Lahnhöhe entwickelt sich weiter:

Neben den Verfahren der Ganzheitlichen Heilkunde haben sich im Laufe der Jahre die Grundsätze der Psychosomatik und der Psychotherapeutischen Medizin zu den Säulen des medizinischen Konzeptes entwickelt.

Mittelpunkt der Behandlung ist nicht die isolierte Krankheit, sondern die individuelle Persönlichkeit des Kranken mit Berücksichtigung seiner biographischen und sozialen Bezüge. Die Therapieplanung zielt mehr auf die individuelle Methoden-Kombination zu einem entwicklungsgerechten Behandlungsweg als auf die Zuordnung des Patienten zu Fachabteilungen. Die Leistungsstrukturen differenzieren sich zwischen ausgeprägten somatischen Mitbehandlungsmöglichkeiten - einschließlich internistischer Diagnostik und intensivierter milieu- und gruppenpsychotherapeutischer Selbsterfahrung. Für die Patienten kann die Scheinalternative rein psychischer bzw. lediglich somatischer Krankheitsbilder vermieden werden. Auch solche Patienten können sich innerlich auf die Therapie einlassen und aktiv an ihr mitwirken, die gegenüber rein psychotherapeutischen Zugängen zunächst mit Abwehr reagieren. Der Versorgungsvertrag regelt für 202 Betten die Zuweisungsmöglichkeiten für Patienten mit psychischen Störungen und psychosomatischen Erkrankungen ohne Rehabilitationsbedarf, bei denen die besonderen Behandlungsmittel der stationären psychosomatischen Medizin erforderlich sind. Im Vordergrund stehende Einweisungshauptdiagnosen entstammen den F-Diagnosen des ICD 10 mit dem Schwerpunkt F32 - F60. Patienten mit somatisch betonten Comorbiditäten und körperorientierten Behandlungserwartungen bzw. internistischem interdisziplinären Behandlungsbedarf werden ebenfalls gemäß dem bewährten ganzheitlichen, integrativen Konzept behandelt.

Drei Behandlungsbereiche

Den Patienten wird gemäß ihrer individuellen Erkrankungssituation ein darauf abgestimmter Behandlungsweg in den drei Behandlungsbereichen ermöglicht.

Es bestehen Möglichkeiten für

  • Psychosomatische Akutbehandlung (14 Tage – 22 Betten) 
  • Die Regelbehandlung (28 Tage – 140 Betten)
    Sie gilt für psychische Störung mit direktem psychotherapeutischem Zugang genau so wie für somatisch manifestierte, somatoforme und somatopsychische Erkrankungen mit körperorientiertem Zugang
  • Die erweiterte Regelbehandlung (35 Tage – 40 Betten).
    Die Indikation für diesen Behandlungsbereich muss gesondert gestellt werden - siehe auch Fachinformation für Ärzte (Behandlungsbereiche). Hier werden Patienten behandelt mit erhöhtem Behandlungsbedarf bei symptomintensiven Krankheitsbildern, comorbiden strukturellen Störungen, komplizierten somatopsychischen Mischbildern und ganz besonders negativen sozialen Umfeldfaktoren.

Körperlich oder seelisch krank?

Oft werden wir gefragt, ob wir als ehemals internistisches Krankenhaus mit ganzheitlichem besonderen Therapieansatz »nun ausschließlich psychisch erkrankte Patienten« behandeln.

Im Krankenhaus Lahnhöhe können erfolgreich somatische Krankheitsbilder behandelt werden, wenn

  • gleichzeitig eine psychotherapeutische Behandlung einer psychischen Erkrankung erforderlich ist

oder:

  • seelische Faktoren ursächlich für eine organische Erkrankung eine Rolle spielen (psychosomatische Therapieindikation) oder die Auswirkungen der körperlichen Erkrankung mit therapiebedürftigen seelischen Belastungen verbunden sind (somatopsychische Indikation).


In somatisch betonten Erkrankungssituationen kann einerseits die ICD-Ziffer F 54 (Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Krankheitsbildern) gemeinsam (in fester Kombination) mit einer somatischen Diagnose verschlüsselt werden, oder es können z. B. die F 45 (Somatisierungsstörung) oder F 43.0, F 43.9, F 45.0, F 45.9 (Anpassungsstörung) in Betracht kommen.

Somit überwindet unser ganzheitsmedizinischer Ansatz die Trennung in eine somatisch oder einer rein psychische Behandlung. Wir behandeln den ganzen Menschen. Unsere Mitarbeiter sind offen für die anthroposophisch erweiterte Medizin, in der Gesundheit und Krankheit als Prozesse individueller biographischer Entwicklung gesehen werden.